Nun also etwas über den Inhalt des Praktikums bei AGRECOL Andes. Ich arbeite in einem Projekt mit dem Titel „Diffusion nachhaltiger Landwirtschaft und Stärkung der Fähigkeiten in politischer Inzidenz (Einflussnahme)“.
In dem Projekt geht es um die Vernetzung lokaler Akteure (landwirtschaftliche Gewerkschaften, Produktionsgemeinschaften, Gemeinderegierungen und NGO`s) und die Verbesserung der Einflussnahme von Bauerngruppen mit Interessen zur Förderung der nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion auf die regionalen Regierungen. Weiter sollen durch landwirtschaftliche Bildungsprogramme und Vernetzungsaktivitäten ökologische und produktionssteigernde Landwirtschaftspraktiken und Verbesserungen im Produktions- und Organisationsablauf getestet, evaluiert, gefördert und verbreitet werden. Die Projektregion befindet sich im Süden des Departaments Cochabamba und umfasst vier Landkreise, die in einer Entfernung bis zu 250 km von der Stadt Cochabamba liegen.
Die Landwirtschaft in den Regionen ist geprägt durch kleinbäuerlichen Strukturen. Oft handelt es sich um Familien, die Subsistenzwirtschaft betreiben und oft nur wenig Produkte auf den Märkten verkaufen können. Die verbreitetsten Anbaukulturen sind Kartoffeln, Mais, Ackerbohnen, Anis, diverse Gemüsearten und Früchte. Die meisten Landwirte halten Geflügel, Ziegen, Schafe und bis auf eine Region nur wenig Rinder.

Typisches Landhaus, Kornspeicher und runder offener Stall
Wie ich schon kurz beschrieben habe, sind die Produktionsbedingungen meist schwierig. Wasserknappheit, starke Erosion, Verlust der Bodenfruchtbarkeit, die geringe Vielfalt der kultivierten Pflanzenarten, sich wandelnde Umweltbedingungen etc. verlangen ständige Anpassung und Innovationen von Landwirten und Organisationen der ländlichen Entwicklung. In der Projektregion gibt es interessante Anbaupraktiken und Innovationen, mit denen versucht wird, die landwirtschaftliche Produktion und die Lebensbedingungen der Landbevölkerung nachhaltig zu verbessern.
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