Es gibt so viele Dinge, die fuer uns selbstverstaendlich sind,die wir als gegeben nehmen, und dennoch sind sie es nicht ueberall auf der Welt.
Da sitzt man beisammen und plant ein Seminar, bei dem es auch um die aktive Teilnahme aller Teilnehmer geht. Karteikarten beschriften mit Ideen und Vorschlaegen fuer die Planung fuers naechste Jahr…und dann kommt ploetzlich die Frage auf, kann denn jeder schreiben? Nein, es gibt hier, besonders unter den Menschen, die vom Land kommen und mit denen wir intensiv arbeiten, viele Analfabeten.
Wir planen eine Runde Feedback mit den Teilnehmern zu machen. Aber sprechen auch alle Spanisch? Die meisten verstehen Spanisch, aber es gibt viele Menschen, die Quechua als Muttersprache haben und die kaum Spanisch sprechen. Alles auf Quechua? Das ist auch keine Alternative, da meine Kollegen kein Quechua sprechen. Also muss uebersetzt werden.
Letzte Woche sind wir wieder in die Randbezirke von Cochabamba gefahren, um zu sehen, wie die Gemuesegaerten aussehen. Da wir in mehreren Bezirken taetig sind, gibt es ganz unterschiedliche Ergebnisse. Leider mussten wir feststellen, dass in einem Bezirk alle Pflanzen eingegangen waren. Es gab fast eine Woche lang kein Wasser vor Ort und geregnet hatte es auch nicht, also ist alles „verdurstet“. Woher soll man an solchen Orten auch Wasser beschaffen, gekocht wurde mit Wasser aus Flaschen, die muehsam aus dem Tante-Emma-Laden um die Ecke nach Hause geschleppt wurden.