Archive for the ‘Helga Jacobi’ Category

Leben in Mbawane

4. April 2010

Seit dem 13.11.09 bin ich in Mbawane in den Nyaies/Region Diender, ca. 60 km nord-östlich von Dakar und wohne bei einem Bauern der FAPD.

Das Dorf ist sehr klein, so dass alle mich kennen, aber „meine“ Familie ist seehr groß… sie gab mir einen neuen Namen (Ndeye Diop) und passt auf, dass es mir gut geht und was ich tue. Fürs Essen wird auch gesorgt: zum Frühstück gibt es ½ baguette mit Butter und „Café Touba“, Mittags und Abends Fisch mit Reis oder Hirse. Zwischendrin Erdnüsse.

Die Küche

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VERSTEHEN…

3. April 2010

Was macht die wohl die ganze Zeit? Auf dem Feld da? am PC? Es könnte mir ja egal sein, ob die sich über mich wundern. Aber wenn ich weiß, dass Andere die ganze Zeit sehen, was ich mache, wenn sie sagen, dass ich ja viel arbeite und so spät immer und überlegen, ob alles ok ist, ob ich noch was brauche und wenn mich dann jemand fragt, ob ich hier alles anschaue und Berichte schreibe die ich der deutschen Regierung bringe und wie viele Notizen ich auf meiner Reise schon gemacht habe – dann bin ich nicht ganz entspannt und achte schon drauf, wie ich mich verhalte und versuche, zu erklären, dass sie verstehen, was ich mache.

 

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was ich mache?

22. März 2010

Hier mal kurz meine Aufgaben (oder besser: was ich mache) als Praktikantin bei ENDA Pronat:

Die ersten drei Wochen war ich in Dakar, im Büro von ENDA Pronat. Ich konnte einiges über Ideen, Ziele, verschiedene Themen und Projekte, Umsetzung, Finanzierung und Partner der Organisation herausfinden und außerdem die Mitarbeiter und ihre Arbeitsbereiche kennen lernen.

Jetzt arbeite ich oft auf dem Feld mit. Meine Aufgabe ist dabei, bei dem ganzen „suivi“, d.h. Messungen, Beobachtungen, Dokumentation, Aufarbeiten und verbreiten der Erfahrungen, so dass sie für andere Nutzbar sind, zu helfen. Das heist konkret, aufs Feld gehen, schauen und (beim Unkraut jäten oder bei der obligatorischen Teepause) fragen, was läuft, was es für Probleme oder Erfolge gibt,  Messungen machen, Daten über das Projekt zusammen suchen, mit den betreffenden Bauern reden, Berichte schreiben, mit ENDA Pronat telefoniern, an Besprechungstreffen teilnehmen, nach Dakar fahren und Dokumente ausdrucken… Hin und wieder gehe ich mit auf die Felder von anderen Bauern im Dorf, die mich immer sehr energisch dazu einladen.

Generell ist es mir sehr freigestellt, wann und was ich tue. Für ENDA Pronat kann ich vor allem dadurch eine Hilfe sein, dass ich dauerhaft auf dem Dorf vor Ort bin und berichten kann, was dort läuft. Die Distanz macht die Zusammenarbeit zwischen dem Bauernverein und ENDA Pronat oft schwierig.

Außerdem reise ich viel herum und besuche andere Bauern, Imker und Organisationen/Projekte. (siehe Bilder) Dabei schaue ich mir u.a. verschiedene Töpfchenbewässerungs-Systeme an. Zur Zeit tun sich mir immer mehr interessante Kontakte auf, die ich gerne noch besuchen würde…

 

Auf meinem Praktikumsfeld:

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Das Projekt

9. März 2010

Bei einem der Bauern des Vereins FAPD wird jetzt ein Windrad mit Drehstrommotor zum Betrieb einer Pumpe, die wiederum eine Tröpfchenbewässerungsanlage versorgt, ausprobiert.

Die konkrete Planung und Umsetzung dieses Projekts begann im April 2009. Die zusammenarbeitenden Akteure sind ENDA Pronat, der Bauernverein FAPD (Féderation des Agropasteurs de Diender) sowie die Techniker von „EolSénégal“ am „Centre International de Formation et de Recherche en Énergie Solaire“ (CIFRES) an der Uni Dakar.

Dez. 09: Das Windrad wird aufgebaut

Das Experiment befindet sich auf einem Feld in Keur Abdou Ndoye, einem Dorf 60 Km nord-östlich von Dakar. Am 9. November 2009 wurde das Windrad aufgestellt und eine Woche darauf die Tröpfchen-Bewässerung installiert. Seit dem werden dort vor allem Rettiche und Karotten angebaut, außerdem Mais und Maniok als Windschutz, Tomaten und einige andere Gemüse auf kleiner Fläche.

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Praktikum bei ENDA Pronat im Senegal

9. März 2010

so jetzt alles von Vorne…

Reise in den Senegal mit einem alten Mercedes 190

Reise in den Senegal mit einem alten Mercedes 190

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Markttag in Keur Abdou Ndoye

24. Februar 2010

So, endlich der erste Eintrag auf dem neuen Blog… mein Praktikum ist jetzt schon zu 2/3 rum und ich bin gerade dabei, meinen Rückflug zu buchen.

Seit meinem ersten (und einzigen) Zwischenbericht, den ich AGRECOL geschickt habe, ist so einiges passiert. Und bevor ich jetzt anfange, das alles blogfertig aufzubereiten und damit soviel Zeit verbringe, dass der Blogeintrag heute wieder nichts wird, schreibe ich einfach mal, was ich gestern gemacht habe.

Morgens, nach dem ich ein bisschen Wäsche gewaschen hatte mit den Frauen aus meiner Familie, bin ich aufs Feld gegangen. 15 Min. Weg durch Dünen und stark abgeholzte Eukalyptuswälder, dann ein Stück durchs Dorf. Die Kinder rufen „Ndeye“ und „Aida“, so heiße ich hier. Manche sagen, schön auswendig gelernt, „donne moi 100 Francs“. Die Frauen rufen, „Kai!“ – komm! und eine sagt, „may ma sa Sirr!“ – gib mir deinen Rock. Man kann nicht überhören, dass ein Toubab (weißer) vorbeigeht. Ich grüße in alle Richtungen. Von weitem sehe ich das Windrad drehen und freue mich über den starken Wind.

das Möhrenfeld

Heute ist Möhrenernte, 10 Säcke werden ausgebuddelt und zum Markt gefahren, in der Hoffnung auf einen guten Preis. Während dessen wird bewässert, mit dem Schlauch: Die Motorpumpe funktioniert seit heute wieder und die Flächen, die nicht mit Tröpfchenbewässerung ausgestattet sind, müssen dringend gegossen werden. Die Tröpfchenbewässerung läuft auch gerade. Ich habe Plastikflaschen an verschiedenen Tropfern befestigt, um die Wasserverteilung zu messen, die nicht gerade homogen ist. Während die anderen buddeln und bewässern, stelle ich die Hähne auf und zu, schaue, ob der Boden feucht ist und ob es viele verstopfte Tropfer gibt, reinige manche, wasche die Filter und messe das Wasser in den Plastikflaschen. Dann helfe ich beim Möhrenbuddeln. Heute sind ein paar Leute zum Helfen gekommen, die ich nur wenig kenne. Der eine will, dass ich einen Senegalese heirate und scherzt mit mir. Der andere kommandiert mich rum, nein, komm hierher! so! Als drei Säcke beriet sind, wird der Eselskarren beladen. Ob ich fahren kann? ich kanns ja mal versuchen.Eine gute Gelegenheit, wenn ich mit zum Markt komme, können wir zur Wage gehen. Schon seit Wochen wollten wir mal einen Sack wiegen, um den Ertrag auch in t dokumentieren zu können. Der kleine Junge drückt mir die Zügel-Seile und das Gummirohr (die Peitsche) in die Hand. Der Esel macht eigentlich ganz brav was ich will und kennt auch zum Glück den Weg besser als ich. Den Jungs bin ich nicht schnell genug, ich soll fester draufschlagen.

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